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Weltreligionen – Islam
Reportagefotografie über Islam für STAFETTE
Sara
Bevor Sara sich an den Frühstückstisch setzt, betet sie und bindet sich ein Kopftuch um. Seit zwei Jahren bedeckt Sara ihre Haare, ihre Ohren und ihren Hals mit einem Tuch – wie viele muslimische Frauen. “Die ,Reize‘ einer Frau sind nur für ihren Ehemann bestimmt”, glaubt Sara. In einigen muslimischen Ländern bedecken Frauen sogar ihren ganzen Körper vom Kopf bis zu den Zehen mit der so genannten Burka.
An der Tür hängen Saras Kopftücher kunterbunt nebeneinander: gelb, rot, blau, grün, gepunktet, gemustert, für jede Stimmung und jedes Outfit ist das passende dabei. Wie viele Mädchen in ihrem Alter will auch Sara gut aussehen. “Ich achte schon drauf, dass mein Kopftuch zu meinen anderen Klamotten passt”, erzählt sie. Ohne Kopftuch geht sie nicht aus dem Haus, auch wenn hin und wieder blöde Sprüche kommen: “Manchmal rufen mir Leute hinterher ,Ist denn schon Fasching?‘ Das finde ich doof. Oft sage ich das den Leuten auch. Ich stehe zu meinem Kopftuch und finde es außerdem echt bequem!”
Heute trifft Sara sich mit ihren Freundinnen Ayse und Hüseyna in der Begegnungsstube Medina in Nürnberg. Hier kommen Menschen verschiedener Religionen her, um sich besser kennenzulernen. Ayse und Hüseyna kennt Sara “schon immer”, wie sie sagt. Mit den Schwestern ist sie gemeinsam durch den Sandkasten gekrabbelt. Gemeinsam haben die drei auch angefangen, Arabisch zu lernen. Das Lernen ist ganz schön mühsam. Die arabischen Schriftzeichen sehen ganz anders aus als die, die in Saras deutschen Büchern stehen. “Arabische Bücher werden von hinten nach vorne gelesen”, erklärt Sara. Der Koran ist auch auf Arabisch. Wenn die Mädchen fleißig üben, können sie bald das heilige Buch lesen. (Textauszug aus dem Original-Artikel von Birgit Leikam)
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